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HEPA-Filter – ideal für Allergiker

Die Abkürzung HEPA steht für High Efficiency Particulate Air, womit auch gleich der Zweck dieser Hochleistungsfilter benannt ist. Entsprechende Produkte filtern feinste Schwebstoffe aus der Luft und finden sich daher im professionellen Bereich in Operationsräumen und Intensivstationen, aber auch in Staubsaugern verbaut werden. Was bewirken die Filter genau – und helfen sie z. B. auch gegen den Coronavirus?
Besonderheiten
  • leistungsstarker Schwebstofffilter
  • ideal für Allergiker
  • verschiedene Filterklassen
  • Einweg- und Mehrwegfilter
Das Wichtigste zusammengefasst
  • HEPA-Filter sind leistungsstarke Schwebstofffilter, die Pollen, Gerüche und Feinstaub aus der Luft filtern. Dadurch eignen sie sich gut für Allergiker.
  • Es gibt verschiedene Filterklassen, die Aufschluss über die Wirksamkeit geben. Die reine Bezeichnung HEPA sagt noch nichts über die Leistung aus.
  • Du hast die Wahl zwischen wiederverwendbaren Mehrwegfiltern, die man reinigen kann und Einwegfiltern.

Was filtern HEPA-Filter aus der Luft?

Als eine von drei zertifizierten Schwebstoff-Filterklassen dienen HEPA-Filter der Abscheidung von Schwebstoffen aus der Luft. Dazu zählen auch Bakterien und Pollen, Milbeneier und -ausscheidungen, Stäube, Aerosole und Rauchpartikel, Schimmel, Sporen und Gerüche. Grundsätzlich sind die Filter auf Partikel zwischen 0,1 und 0,3 Mikrometer ausgelegt, sodass folgende Elemente mit großer Wahrscheinlichkeit gefiltert werden:

  • Bakterien (0,6 – 1,0 Mikrometer)
  • Feinstaub (0,1 – 10 Mikrometer)
  • Pollen (10 – 100 Mikrometer)

Viren hingegen sind mit Größen von 10-440 Nanometern allerdings noch kleiner, der HEPA-Filter kein geeignetes Produkt. Hierfür eignen sich z. B. UV-Luftreiniger, Photokatalysatoren, Ionisatoren oder Ozonreiniger eher. Um Schadstoffe aus der Luft zu absorbieren, sind diese Systeme allerdings eine hervorragende Wahl.

Bauweise von Filtersystemen

HEPA-Filter kommen oft als Bauteile in Lüftungsanlagen zum Einsatz. Hier sind die Filtermatten aus Glasfaser für gewöhnlich in einen Rahmen aus Sperrholz oder Metall montiert, um sie einfach wechseln zu können. Um die Filterfläche zu vergrößern, sind die Matten oft wellen- oder zackenförmig angeordnet. Außerdem liegen die Filterschichten in dünnen Lagen übereinander, um die Filterfläche zusätzlich zu vergrößern. Damit bei einem Wechsel der Matten der Kontakt zu den abgeschiedenen Schadstoffen vermieden wird, kommen oft Filtergehäuse zum Einsatz, durch die ein kontaktloser Wechsel möglich ist.

Die Fasern sorgen auf drei unterschiedliche Weisen für ein Abscheiden der Partikel aus der Luft. Diese nennt man Sperreffekt, Trägheitseffekt und Diffusionseffekt welche alle zum Ergebnis haben, dass die Partikel an den Fasern haften bleiben. Dabei sind die Fasern nicht gleichmäßig angeordnet, sondern es gibt größere und kleinere Abstände der Fasern untereinander.

Einsatzbereiche von HEPA-Filtern

Ursprünglich im Rahmen des Manhattan-Projektes entwickelt, um radioaktive Partikel aus der Raumluft zu filtern, kommen die Filtersysteme inzwischen vor allem auch im medizinischen Bereich in Operationsräumen, Intensivstationen und Laboren zum Einsatz. Ausschlaggebend, welches System sich eignet, ist die EN ISO 14644.

Daneben gibt es auch wesentlich kompaktere Filter, die du z. B. in Staubsaugern finden kannst. Hier ist die Bezeichnung HEPA allerdings oft nicht mit einer Zertifizierung nach EU-Norm gewährleistet.

HEPA-Filter und Virenschutz (z. B. Corona)

Es gibt inzwischen allerdings besondere photokatalytische Filter, die eine Kombination aus HEPA-Filter, Aktivkohle und UV-Photokatalysator darstellen und auch wirksam gegen Coronaviren sein sollen. Insgesamt sind HEPA-Filter jedoch nicht auf den Schutz vor Viren ausgelegt.

Allerdings gibt es zahlreiche Anleitungen zum Nähen von DIY-Mund-Nasenschutz-Masken, die HEPA-Filter nutzen. Wenngleich hier ein Schutz nicht eindeutig nachgewiesen ist, so scheint die verbesserte Filterleistung die Ausbreitung von Aerosolen jedoch merklich zu verringern.

HEPA-Filter und Staubsauger

Oft werben Staubsaugerhersteller mit der Verwendung von HEPA-Filtern. Allerdings sagt dies zunächst nichts über die Leistungsstärke des Filters aus. Die Filter sind für gewöhnlich nicht zertifiziert und oft sagt die Bezeichnung lediglich aus, dass das Filtersystem besonders allergikergeeignet sein soll, da eine erhöhte Absorption von feinem Staub und Pollen erfolgt. Nicht selten ist dies nicht mehr als Augenwischerei – um wirklich effiziente Filterleistungen zu bieten, kommt es hier wirklich auf qualitativ hochwertige Produkte an. Die dann natürlich auch ihren Preis haben.

Nicht jeder HEPA-Filter entspricht einer Norm

Nicht immer verbirgt sich hinter der Bezeichnung eines HEPA-Filters auch wirklich ein europäischer Standard. Dieser ist in die Klassen 10 bis 17 aufgeteilt, wobei eine steigende Zahl auf einen besseren garantierten Abscheidegrad hinweist. Entsprechend der Filterklassen nach EN 1822-1:2009 liegen HEPA-Filter der Klassen H 13 und H 14 hier bei > 99,95 % und > 99,995 % von Partikeln zwischen 0,1 und 0,3 Mikrometern. Etwas weniger leistungsstark sind die darunter liegenden Klassen E 10, E 11 und E 12, wohingegen die Hochleistungs-ULPA-Filter noch wirksamer als die HEPA-Filter sind. Diese findest du unter der Klassifizierung U 15, U 16 und U 17. Insgesamt sieht das dann also so aus:

BezeichnungFilterklasseAbscheidegrad
EPAE10> 85 %
EPAE11> 95 %
EPAE12> 99,5 %
HEPAH13> 99,95 %
HEPAH14> 99,995 %
ULPAU15> 99,9995 %
ULPAU16> 99,99995 %
ULPAU17> 99,999995 %

Reinigung und Austausch von HEPA-Filtern

Natürlich halten HEPA-Filter nicht unbegrenzt, sondern müssen im Lauf der Zeit ausgetauscht werden. Wie oft das der Fall ist, hängt maßgeblich vom Verschmutzungsgrad ab. Damit kommen auch Kosten für den Filterwechsel auf dich zu. Allerdings gibt es hier auch Hersteller, die wiederverwendbare Filter anbieten, die du einfach (entsprechend der Herstellerangaben) reinigen und abwaschen kannst.

Durch die Wiederverwendung sinkt die Reinigungsleistung jedoch mit der Zeit, da sich niemals alle Partikel auswaschen lassen. Stattdessen setzen sie sich in den Ecken und winkeln fest und führen dazu, dass der Filter irgendwann nicht mehr so viel Schmutz aufnehmen kann. Auch ist die Reinigung jedes Mal mit Zeit verbunden, sodass es unter Umständen sinnvoller ist, direkt über einen Einwegfilter nachzudenken.

Weiterführendes

NTV hat verschiedene Luftfilter getestet:

Wie man einen HEPA-Filter reinigt, zeigt dir dieses Video (englisch):

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